Getting Tough 5Elements in Oberhof
Willkommen zurück in der Welt des gepflegten OCR. Endlich wieder richtiges Race- Feeling. Endlich wieder unter anderen Athleten. Endlich wieder Hindernisse, Kälte und eine super Strecke im Thüringer Wald. Getting Tough 5 Elements in Oberhof hat gerufen.
Hard Facts
Distanz: 16,36 Kilometer gemessen mit Suunto 5 All Black
Höhenmeter: 369m
Avg. Herzfrequenz: 167bpm
Schuhwerk: ASICS Fuji Trabuco Pro
Eine besondere Strecke mit viel Potential
Die ersten Videos und Bilder von der Strecke haben viel Versprochen. Auch unter den aktuellen Corona- Bedingungen hat Oberhof ein besonderes Flair für uns Athleten. Das lag nicht nur an den für Oberhof typischen Wetterverhältnissen (5°C, Sprühregen und Nebel), sondern auch an den beeindruckenden Sportstätten und meinen Erinnerungen an die Zeit als Biathlet. Die Strecke bietet einen tollen Mix aus Thüringer Wald, Hindernisse und Spitzensportfeeling.
Gegen 8 Uhr ging es für mich zum ersten Mal in diesem Jahr in die Startaufstellung. Schön getrennt und mit Maske standen wir im leichten Sprühregen bei angenehmen 5°C. Ein lang ersehntes Gefühl endlich wieder neben tollen Athleten am Start zu stehen und die Anspannung in den Sekunden vor dem Start zu spüren.
Der Startschuss fiel und es ging direkt über eine Wand raus auf die Strecke. Der erste Kilometer ging im hohen Tempo bergab in Richtung Bobbahn, die es gleich zu bewältigen galt. In der Bobbahn ging es im hohen Tempo allmählich hinauf. Wo sonst die Athleten durch den Eiskanal jagen, sind wir zu Fuß hinauf gerannt. Nach der Bobbahn wartete der erste Schnee der Saison auf mich, denn es ging in die Skihalle. Es folgten knapp 200m auf Schnee mit ein paar Kriechabschnitten, bevor es wieder an die „frische“ Luft ging. Nach der Skihalle wartete ein wahres Eskaladierwandparadies auf mich. Auf dem Weg in die Biathlonarena mussten unzählige hintereinander bezwungen werden, ehe die Strecke in Richtung Birxsteig abbiegt. Wer mich kennt, der weiß, dass die Wände mir liegen. Den guten Birxsteig kenne ich als ehemaliger Biathlet bestens. Und ja er ist noch immer eine Hausnummer für die Wadeln. Anschließend ging es weiter über Teile der Biathlonstrecke und der Skirollerbahn, ehe es zu einem Obstacle Hotspot ging. Nach einem kurzen Carry kam die Wippe und ein Container zum bezwingen. Keine 10m später musste gehangelt werden, damit ich dann 20 Burpees bei der Ninja Wall machen durfte. Die habe ich trotz gutem Schuhwerk nicht gepackt. Nach 20 Burpees kam der Waiver und das „Dach“, was mir nochmals 20 Burpees bescherte. Die restlichen Hindernisse, bestehend aus Wänden und dem „Limbo“ konnte ich problemlos meistern.
Ein kleiner Schluck Wasser an der Verpflegung und schon ging es weiter. Auf dem nächsten Kilometer konnte ich es laufen lassen. Die Strecke führte stetig bergab zur Schanze im Kanzlersgrund. Nach der „Boulder Wall“ ging es im gleichmäßigen Tempo die vielen Treppen hinauf. Ich hab mir von Beginn an das Tempo eingeteilt, damit die Beine nicht zumachen. Da ich die Strecke gut einsehen konnte, wusste ich genau wie groß der Vorsprung auf die Verfolger war. Deshalb konnte ich es auf den nächsten Metern etwas gemütlicher angehen lassen. Von der Schanze aus schlängelte sich die Strecke durch den Wald zurück in Richtung Skihalle und Bobbahn. Über ein Gerüst kreuzte wir die Strecke und folgten der steilen Skipiste im rasanten Tempo. Der kleine Downhill war wirklich ein Gaudi. Der letzte Kilometer wurde mit einer zweiten Schanze eingeleitet. Der Regen hat den Belag extrem rutschig gemacht. Glücklicherweise war ein Netz ausgelegt. Die letzten Meter bis zum Ziel waren zum Genießen da. Beim Hangeln an den Ringen musste ich meine Beine um die Ohren binden, da ich sonst auf dem Boden geschliffen wäre. Das ist wohl ein Problemchen, dass viele Größere haben. Direkt danach folgte die Quarterpipe mit glitschigen PVC- Belag. Durch einen Mix aus Mut, Tempo und Technik war diese recht leicht zu bezwingen. Im Anschluss durfte ich mich beim Zieleinlauf über meinen ersten Sieg im ersten Rennen 2020 freuen.
Das Training hat sich gelohnt
Die letzten Monate mit vielen Trainingseinheiten und -Kilometern haben viel bewirkt. Meine harte Arbeit hat mir zu einem soliden Start-Ziel-Sieg verholfen. Am meisten habe ich mich über das Wiedersehen von alten und neuen Gesichtern gefreut. Es ist einfach schön mit guten Freunden plaudern zu können. Ich hoffe und wünsche mir, dass wir als Sportler langsam zurück in die Normalität dürfen, der Wettkampf, die Athleten, Freundschaften und das Bier danach haben mir die letzten Monate sehr gefehlt.